Neuigkeiten: 1. Männer - Dieses Derby gab es lange nicht mehr...
Derbytag in der Viertorestadt: Die Handballer des HSV Peenetal Loitz kommen am zweiten Spieltag der noch jungen Ostsee-Spree-Liga 2011/12 als Tabellenführer nach Neubrandenburg. Dort trifft die Truppe von Trainer Christian Genuttis morgen um 18 Uhr in der Sporthalle an der Hochschule auf den SV Fortuna ’50 Neubrandenburg, der nach einem 27:21-Auswärtserfolg den fünften Tabellenrang belegt.
„Der Tabellenplatz spielt nach einem Spieltag nun wirklich keine Rolle, von Bedeutung ist schon eher, dass beide Teams mit einem deutlichen Sieg in die Saison gestartet sind und so den ersten Druck von sich genommen haben“, schätzt Genuttis ein. Von einem ganz heißen Derby will der 38-Jährige indes nichts wissen: „Natürlich freuen wir uns auf den Vergleich mit der Wilk-Truppe. Aber einen übermotivierten Lokalfight sehe ich da nicht. Auf beiden Seiten dürfte den Spielern ihre eigene Gesundheit wichtig sein und die des Gegenspielers entsprechend geachtet werden. Dennoch wird sicher um jeden Zentimeter auf der Platte gekämpft, zumal ich auch eine volle Halle und einen stimmungsvollen Rahmen erwarte“, vermutet Genuttis, dass viele HSV-Fans den Weg nach Neubrandenburg finden werden und dort auf eine lautstarke und zahlenmäßig beachtliche Anhängerschaft der zuletzt sehr erfolgreichen Fortunen treffen werden. „In jedem Fall ist die Fortuna ein anderes Kaliber als die in unserem Auftaktspiel arg dezimierten Neuruppiner. Ich kann mich außerdem gut daran erinnern, dass uns die damals enorm offensive Deckung der Fortunen vor zwei Jahren in der Regionalliga arge Probleme bereitet hat. Zwar hörte ich, dass Helmut Wilk die schon länger nicht mehr praktizieren lässt, aber ihm traue ich alles zu“, ist der HSVCoach auf einige Winkelzüge seines erfahrenen Gegenübers vorbereitet. „Wir sind auf alles gefasst, werden uns aber vorrangig auf uns selbst konzentrieren. Und selbstverständlich fahren wir in die Viertorestadt um die Punkte von dort mitzunehmen“, weiß Genuttis zwar um die geringe Bedeutung des Spitzenplatzes nach einem Spieltag – behalten würde er ihn gleichwohl sehr gern.
Für die Neubrandenburger gilt das bisher Gesagte natürlich auch. Der gelungene Saisonstart soll mit einem Erfolg im Prestige-Duell veredelt werden. Extra-Motivation sei dazu nicht notwendig, sagt Fortuna-Kapitän Felix Klepp: „Das ist für uns das Topspiel der Saison. Die Halle ist voll, die Fans geben Gas, und die Atmosphäre ist einfach überragend. Da springt der Stimmungsfunke ständig zwischen den Zuschauern und den Spielern hin und her. Für die, die es noch nicht kennen, wird es bestimmt eine Riesenerfahrung.“
Klepp ist ein alter Derby-Hase, und hat sowohl als Fortune als auch im Trikot des HSV Insel Usedom schon reichlich Loitz-Erfahrung gesammelt. „Das waren immer sehr emotionale und enge Spiele. Und so wie beide Mannschaften drauf sind, erwarte ich einen absoluten Handball-Leckerbissen, spielerisch genauso wie kämpferisch.“ Wie beim letzten Oberliga-Spiel der beiden Rivalen vor zehn Jahren – die pure Dramatik. Loitz führte in Neubrandenburg kurz vor dem Abpfiff mit drei Toren, bevor Nico Elsner seinen großen Auftritt hatte. Letzte Sekunde, letzte Chance, und Fortuna hatte doch noch mit einem Tor gewonnen. Damals wie heute kennen sich beide Mannschaften gut. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Spieler von Neubrandenburg nach Loitz gewechselt. Vor der vergangenen Saison waren es Andre Wilk und Sven Präkels. Präkels spielt immer noch dort, zusammen mit den Ex-Fortunen Marcel und Lars Effenberger. Los geht es wie gesagt morgen um 18 Uhr. Die Fans aus Neubrandenburg, Loitz und der Region dürfen sich ganz sicher auf ein packendes Handballspiel freuen.
von Christian Bermes
Quelle: www.nordkurier.de