Neuigkeiten: 2. Männer - Handball-Thriller fordert ein starkes Nervenkostüm
Drei Sekunden. Drei Sekunden bis zum Gong. Bis zur fünften Niederlage im fünften Spiel. Die Spannung war in der Darguner Sporthalle greifbar, die Nerven beider Fanlager bis aufs Äußerste gespannt. Dann trat Marcel Jaunich zum Freiwurf an – und traf. Unterschiedlicher hätten die Reaktionen anschließend nicht sein können. Während die Handballer vom SV Einheit Demmin das 25:25 wie einen Sieg feierten und Freudentänze aufführten, war die Fassungslosigkeit beim HSV Peenetal Loitz II und Trainer Frank Schumacher groß. Hatten sie da wirklich gerade einen sicher geglaubten Sieg verspielt? In der Tat, das MV-Liga-Derby war nichts für schwache Nerven und glich zeitweise einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Hatte Demmins Coach Denis Hapke im Vorfeld der Partie noch mangelnde Emotionen in seinem Team moniert, konstatierte er nun: „Da ist Leben drin.“ Wohl war, denn offenbar wollte er mit gutem Beispiel vorangehen und peitschte seine Schützlinge vom Seitenrand in den Angriff. Auch wenn denen nicht alles gelang, der Wille war erkennbar. Trotzdem gelang es weder der „Heimmannschaft“ noch den Gästen aus Loitz eine deutliche Führung heraus zuwerfen. Beide Parteien entfernten sich nie mehr als drei Zähler voneinander. Während die Demminer in der Defensive besser standen als in den vergangenen
Spielen und wieder auf die Treffsicherheit von Tomasz Matoszko – nicht nur vom Siebenmeterpunkt – zählen konnten, kamen die Loitzer über ihre Außen wie Erik Schumacher immer wieder zum Torabschluss.
Gingen die Hapke-Schützlinge mit einem 13:11 in die Kabine, bauten sie ihren Vorsprung nach dem Seitenwechsel sogar auf 18:16 aus – ehe die HSVer langsam das Kommando in Dargun übernahmen und die entscheidenden Treffer landeten. Mathias Holtmeier bereitete den alten Kollegen in der Zentrale in manchen Situationen Kopfzerbrechen und war nach Alexander Einweg effektivster Schütze der Gäste. Dass die Loitzer dann bis kurz vor Ultimo ständig in Führung lagen, hatten sie auch ihrem toll haltenden Schlussmann Maximilian Granholm zu verdanken. Mit seinen Paraden nahm er etlichen Demminer Sturmläufen den Wind aus den Segeln. Nur beim Wurf von Marcel Jaunich hatte der 22-jährige Keeper das Nachsehen und war nach dem Ausgleich entsprechend bedient. Demmins Coach Denis Hapke indes war sich schon vorher sicher, dass sein Schützling „die Kirsche versenkt“.
Einheit Demmin: Lestmann, Doege (bd. Tor); Hofman (6), Waschul, Blank (3), Schwuchow, Matoszko (8), Borchardt, Ritzrau (1), Jaunich (3), Laudien (2), Altenburg, Blejsz (2)
Loitz II: Granholm, Werner (bd. Tor); Stöwsand (2), Schumacher (4), R. Schulz (3), Plötz (2), Hoffmann, Holtmeier (5), St. Schulz (1), Bardong (2), Einweg (6)
von Florian Ferber
Quelle: www.nordkurier.de