Neuigkeiten: 1. Männer - Loitz feiert Derby- Revanche
Die Peenetal-Handballer behalten auch im Duell mit Fortuna Neubrandenburg ihre weiße Heim-Weste. Die Schützlinge von Trainer Christian Genuttis festigen mit dem Erfolg in einem Handball-Fest Tabellenrang zwei.
Heiß – kochend – Derbystimmung! Wenn die Handballer des HSV Peenetal Loitz und des SV Fortuna ’50 Neubrandenburg aufeinandertreffen, dann brennt die Luft. Beide Mannschaften schenkten sich auch diesmal nichts, genauso wenig wie die knapp 400 Fans aus beiden Lagern. Sie verwandelten die Loitzer Peenetalhalle von der ersten Spielminute an in ein Tollhaus und sorgten mit ihren Trommeln, Fanfaren und Sirenen für einen ohrenbetäubenden Lärm. „Das war wie zu besten Drittliga-Zeiten“, sagte Loitz-Trainer Christian Genuttis zu einer Partie, bei der alles gepasst hat. Aber das Spiel hätte eigentlich keinen Sieger verdient. Mit 27:22 (12:10) bezwang dennoch Loitz die Fortunen und nahm Revanche für die Hinspielniederlage. Fortuna verliert durch die Niederlage den direkten Kontakt zur Spitzengruppe. Der HSV bleibt auf dem zweiten Platz der Ostsee-Spree-Liga-Tabelle.
Fortuna erwischte einen Traumstart. Die Neubrandenburger gingen schnell mit 3:0 in Führung, und verteidigten den Vorsprung bis zur 20. Spielminute (9:6). „Wir haben die Loitzer mit einer offensiveren Abwehr überrascht, das hat sehr gut funktioniert. Und vorne hat vor allem Adam Ciemniak gut getroffen, mit seinen Hüftwürfen an den großen Loitzer Abwehrspielern vorbei. Leider hat er sich dann an der Hand verletzt, und ich konnte ihn nicht mehr einsetzen“, sagte Fortuna-Trainer Helmut Wilk.
Neubrandenburger müssen sich zurückziehen
Der HSV reagierte auf die offensive Fortuna-Verteidigung, spielte mit zwei Kreisläufern und zwang die Neubrandenburger so, sich wieder weiter zurückzuziehen. Das brachte Platz – vor allem für HSV-Rückraumspieler Thomas Sanftleben –, der mit drei Toren in Folge für den ersten Ausgleich sorgte (9:9).
Loitz schien das Spiel jetzt im Griff zu haben und konnte sich direkt nach der Pause leicht absetzen (14:11). Aber Fortuna kämpfte sich zurück. In Unterzahl kamen die Neubrandenburger zum Anschlusstreffer, sie erhöhten das Tempo und fanden immer wieder Lücken in der massiven HSV-Deckung. Der Mann dieser Phase war Fortunas Halbrechter Tomasz Zaczko. Der Pole traf viermal und brachte Fortuna zehn Minuten vor dem Ende wieder in Führung (16:18) – ein Kraftakt, der die Neubrandenburger offenbar zu viel Energie gekostet hatte.
Mehrere fragwürdige Schiedsrichterpfiffe
Denn danach klappte nicht mehr viel. Am Spielfeldrand lief ein kleiner Hund herum und auf dem Platz avancierte HSV-Spielmacher Frank Wahl zum Matchwinner. Wahl mit sechs Toren in den letzten zehn Minuten und mehrere fragwürdige Schiedsrichterpfiffe zu Ungunsten der Gäste, sorgten für die schnelle Entscheidung.
„Ich bin trotz der Niederlage sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben alles gegeben und hätten mit etwas Glück auch einen Punkt holen können“, sagte Fortuna-Trainer Wilk. Sein HSV-Kollege Genuttis: „Wir sind sehr stolz auf diesen Sieg. Wir haben uns in einem absoluten Topspiel durchgesetzt und zusammen mit den Fans ein Handballfest gefeiert – es war ein wunderbarer Abend.“
HSV Peenetal:
Borchard, Schumacher – Baresel, L. Effenberger (1), M. Effenberger (3), Ney, Präkels (1), Romeikat, Sanftleben (9), Schilk (2), Schulz (4), Wahl (7/1)
SV Fortuna ´50:
Köpke, Prodoehl – Bialek (1), Ciemniak (3), Deutsch (3), Hafemann, Klepp (6/4), Langschwager, Levold, Odebrecht (1), Stolt (1), Szymaniak (3), Zaczko (4), Zieschang
von Stefan Thoms
Bilder: Jens Schröder
Quelle: www.nordkurier.de