Neuigkeiten: 1. Männer - Fortuna feiert Heimerfolg in einem echten Krimi-Derby
Die Neubrandenburger Handballer haben im Nachbarschaftsduell mit den Loitzern das bessere Ende für sich. Die Zuschauer erleben ein Spiel der Extraklasse.
Laute Musik und beste Laune in der Fortuna-Kabine, lange Diskussionen und ebensolche Gesichter in der Loitzer Umkleide. Nach 60 hoch dramatischen Handball-Minuten in der ausverkauften Sporthalle Adlerstraße und dem 23:22 (9:11)-Derbysieg der Männer vom SV Fortuna Neubrandenburg gegen den HSV Peenetal Loitz in der Ostsee-Spree-Liga hätte die Stimmung in beiden Lagern nicht unterschiedlicher sein können.
„Das war ein Derby wie es sein soll. Spannung, Kampf, Leidenschaft. Ein super Spiel für die Zuschauer, glücklicherweise mit dem besseren Ende für uns“, sagte Fortuna-Trainer Helmut Wilk. Sein Loitzer Kollege Christian Genuttis war natürlich enttäuscht. „Wir führen zehn Minuten vor dem Ende mit zwei Toren, und kriegen dann nur noch Schiedsrichterentscheidungen gegen uns. Natürlich machen wir Fehler, aber mit besseren Schiedsrichtern hätten wir mindestens das verdiente Unentschieden gerettet.“
Den besseren Start ins Spiel erwischten die Neubrandenburger (3:1, 5.). Für den verhinderten Abwehrspezialisten Jens Bialek gab Gregor Levold ein Kurz-Comeback, und der fasste in gewohnter Manier heftig zu. Vor allem HSV-Rückraumshooter Thomas Sanftleben musste mächtig einstecken. Gefährlich blieb er trotzdem, traf selbst oder bediente Kreisläufer Andreas Schulz. Loitz wechselte den Torwart, für Andre Schumacher kam Michael Borchardt, und der begann mit drei Paraden am Stück. Sein Team blieb dran, und ging kurz vor der Pause zum ersten Mal in Führung 10:9 (26.). Zu diesem Zeitpunkt war Fortunas Wojciech Szymaniak schon draußen. Der Pole kassierte Rot nach einem Schubser gegen Sven Präkels, und war untröstlich. „Das war eine dumme Aktion von mir.“
Die Mannschaft schien in der zweiten Hälfte für ihn mit zu kämpfen. Stefan Stolt, Felix Klepp und Sebastian Brünner glichen das 9:12 aus, knapp blieb es bis zum Ende. Und immer wieder starke Aktionen, wie ein Schlagwurf passgenau in den Winkel vom Loitzer Kai Baresel, oder ein Dreher von Rechtsaußen von Fortunas Andy Odebrecht. Wichtig für die Neubrandenburger – die Tore und Zuspiele von Tomasz Zaczko in der entscheidenden Phase. Und die Energieleistung von Fortuna-Kapitän Felix Klepp. Er sorgte mit drei Toren in Folge für den 20:20-Ausgleich, und die gute Ausgangsposition im Schlussspurt.
45 Sekunden vor dem Ende war es dann Michael Zieschang, der mit seinem fünften Tor den Sieg für die Neubrandenburger perfekt machte und die Halle komplett in ein Tollhaus verwandelte.
„Wir haben mit der Manndeckung dann noch mal alles probiert, aber leider auch einen unnötigen Ballverlust gehabt. Ein Unentschieden wäre sicher gerecht gewesen, so hat die glücklichere von zwei starken Mannschaften gewonnen“, sagte HSV-Spieler Torsten Schilk.
Und Fortuna-Trainer Wilk brachte es auf den Punkt: „Gerade dieser Derbysieg hat einen ganz besonderen Stellenwert. Das gibt Selbstvertrauen und ausgezeichnete Stimmung im Team. Die Voraussetzungen für ein Klasse-Rückspiel sind jedenfalls gegeben.“
SV Fortuna: Hönig, Prodoehl – Brünner (1), Deutsch (3/1), Gutjahr, Klepp (6/2), Langschwager, Levold, Odebrecht (3), Stolt (3), Szymaniak, Zaczko (2), Zieschang (5).
HSV Peenetal: Borchardt, A. Schumacher – Baresel (2), Fandrich, E. Schumacher, Schulz (5), Schilk (6/4), Sanftleben (6), Ney, Einweg, Präkels (2), Romeikat (1), Schieschang.
von Stefan Thoms
Fotos: Jens Schröder
Quelle: www.nordkurier.de