Neuigkeiten: HSV aktuell - Nachwuchskeeper Paul Weier verdient sich lobende Worte - Webseite vom HSV Peenetal Loitz e.V., SG Loitz/Demmin und SG Uni Greifswald/Loitz

Handball an Peene und Ryck

„Mopper“-Geständnis: Ein bisschen Beklopptheit kann nicht schaden!

 

Paul Weier gehört zu den talentiertesten Handball-Torhütern im Land. Schwerin und Neubrandenburg wollten den Loitzer bereits für einen Wechsel begeistern. Doch der A-Junior fühlt sich beim HSV Peenetal „sauwohl“.

 

 

 

Paul Weier ist Handballtorwart mit Leib und Seele. [KT_CREDIT] FOTO: Jens Schröder

Paul Weier ist Handballtorwart mit Leib und Seele.

Paul Weier findet es überhaupt nicht schlimm, wenn man ihn fragt, ob er ein wenig verrückt sei. Er lacht sogar darüber und antwortet, dass es ja stimme. Pa
ul Weier ist Handballtorwart, und wenn einem da die harten Lederkugeln aus ein, zwei Metern um die Ohren fliegen, ist es vermutlich kein Nachteil, wenn man ein wenig crazy ist. „Angst darf man nicht haben, und ein bisschen Beklopptheit kann auch nicht schaden“, sagt der 15-Jährige mit einem herzhaften Lachen. „Bei einem Spiel mit der C-Jugend habe ich mal einen Ball aufs Auge bekommen. Es ist gleich zugeschwollen, ich konnte fast nichts mehr sehen. Aber ich habe durchgespielt.“


Paul Weier ist Torhüter bei den A-Junioren des HSV Peenetal Loitz, in Mecklenburg-Vorpommern zählt er zu den größten Talenten. Im Vorjahr wurde er mit seinem Team Landesmeister der B-Jugend, in dieser Saison stehen die HSV-Bubis als jüngerer Jahrgang derzeit auf Platz drei. Über Angebote anderer Clubs kann er nicht klagen. Post Telekom Schwerin wollte ihn, der SV Fortuna Neubrandenburg auch. Ein Wechsel in die Viertorestadt schied gleich aus, Schwerin sagte er im Frühjahr 2012 trotz erfolgreicher Probewoche am Ende doch ab. „Der Club war in der Insolvenz, vieles dort schwammig“, sagt Mutter Antje Weier. Deshalb habe man sich im Familienrat entschieden, dass der Sohn erstmal die Schule in der Heimat zu Ende machen soll. Dass er sich dadurch selbst seine Laufbahn verbaut haben könnte, glaubt Paul Weier nicht: „Ich weiß, dass das Interesse immer noch da ist.“ Aber an einen Vereinswechsel denkt der Jugendliche derzeit sowieso nicht ernsthaft. Er fühlt sich beim HSV Peenetal Loitz „sauwohl“. Dort ist seine Heimat, dort kann er mit seinen Freunden zusammenspielen.


Wer ihn beobachtet, wie er sein Tagwerk zwischen den Pfosten verrichtet, der merkt schnell, dass der junge Mann für seinen Verein „brennt“. „Da bin ich schon sehr emotional.“ Zweimal in der Woche trainiert er mit dem Nachwuchsteam, ab und an auch schon mal in der Männer-Zweiten. Dazu sorgt er als Sprecher bei den Punktspielen der HSV-Reserve für Stimmung in der Peenetalhalle, ist außerdem als Handball-Schiedsrichter unterwegs. „Ehrgeiz muss sein“, sagt Paul Weier, den in Loitz alle nur „Mopper“ nennen. „Mopper“? „Ja, ich bin halt etwas moppelig, daher der Name“, erklärt er mit einem Schmunzeln. Es störe ihn aber nicht. Sein Trainer Alexander Einweg sagt, dass Süßigkeiten derzeit Pauls größte Schwäche seien: „Sportlich gesehen hat er ein Riesen-Potenzial.“


Seine ersten Versuche als Sportler unternahm Paul Weier wie so viele Jungs in seinem Alter beim Fußball, da war er sechs. „Es war auch eine schöne Zeit“, erinnert er sich. Ein Kumpel nahm ihn dann aber mal mit zum Handball, und Paul blieb. Anfangs betrieb er noch beide Sportarten, doch der Aufwand, den Jungen zum Fußball und zum Handball zu fahren, war von der Familie, die in Düvier bei Loitz lebt, irgendwann nicht mehr zu stemmen. „Meine Mutter hat gemeint, dass nur eines geht, Handball oder Fußball“, erzählt der Sportler, der das Gymnasium in Demmin besucht. Die Entscheidung fiel für den Handball. „Die Atmosphäre beim Handball ist einfach schöner. Als wir mal ein Punktspiel in Grimmen hatten, waren 70 Loitzer Fans mit. Das war riesig“, erzählt er.


Viel Freizeit bleibt dem jungen Mann bei all den Aktivitäten für den HSV Peenetal Loitz nicht. Wenn dann doch mal etwas Zeit übrig ist, geht er mit seinen Freunden weg – oder spielt mit der Playstation. Vor allem Fußball. Kein Handball? „Würde ich sehr gern, gibt es da aber leider nicht“, sagt er.

 

 

von Thomas Krause

Foto: Jens Schröder

Quelle: www.nordkurier.de

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