Neuigkeiten: 1- Männer - Tabellenletzter verlangt Loitz alles ab
In der Ostsee-Spree-Liga müssen sich die Peenetaler Handballer mächtig strecken, um nach schwacher erster Hälfte das Spiel noch zu drehen.
„Erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui“, so fasste Christian Genuttis, Trainer der Handballer des HSV Peenetal Loitz, den knappen 28:27 (11:17)-Heimerfolg seines Teams gegen den Tabellenletzten TSV Rudow zusammen. Es ging gar nicht gut los für die Loitzer, die einerseits von der Grippewelle geschwächt in den letzten, spielfreien Wochen nur ein improvisiertes Training durchziehen konnten und andererseits nach einer – wenngleich mit guten Leistungen – für die Peenetaler ungewöhnlichen 0:6-Serie sicherlich doch etwas verunsichert waren.
Das Berliner Schlusslicht legte nicht nur auf 3:1, 4:2 und 9:5 vor, sondern dominierte die erste Halbzeit mit einer starken Leistung und ließ die Hausherren wiederholt ganz alt aussehen. „Ich hatte auch direkt vor dem Spiel nochmal eindringlich davor gewarnt die Rudower, die unter anderem zum Jahresauftakt in Ludwigsfelde gewonnen hatten, zu unterschätzen. Doch offenbar ist das nicht bis zu jedem Spieler durchgedrungen. Aber natürlich weiß man das auch noch aus der eigenen aktiven Zeit – Heimspiel gegen den Tabellenletzten, was soll da schon passieren“, war Genuttis mit dem Auftritt seines Teams im ersten Abschnitt ganz und gar nicht zufrieden. Doch spätestens als die Gäste mit einer Sechs-Tore-Führung in die Kabinen gingen, läuteten auch beim letzten Loitzer die Alarmglocken ganz schrill.
Wie umgewandelt kamen die Hausherren aus der Kabine und Genuttis sollte mit dem Torwartwechsel – Michael Borchardt kam für André Schumacher – eine im positiven Sinne spielentscheidende Auswechslung vorgenommen haben. Prunkstück war nun die Loitzer Abwehr. Dahinter fand Borchardt mit ersten Paraden schnell ins Spiel und wurde so zum erwartet starken Rückhalt.
Mit einem 7:0-Lauf gingen die Gastgeber 18:17 in Führung, mussten dann noch einmal den Ausgleich zum 18:18 hinnehmen und lagen beim 20:21 letztmalig hinten. Weniger der aufgebaute Angriff, sondern das schnelle Umkehrspiel mit einer starken ersten und zweiten Welle produzierte nun Tore in Serie und brachte die Loitzer vorentscheidend über 24:22 auf 28:25 in Front.
„Das war ein typischer dreckiger Sieg. Schön ist anders, aber auch solche Spiele musst du gewinnen. Mein Berliner Trainerkollege Tilo Rautenberg haderte damit, dass sein Team im Laufe der Saison mittlerweile acht bis zehn Punkte in Spielen liegengelassen habe, die man über weite Strecke mitbestimmt oder in denen man kurz vor dem Ende sogar noch in Führung gelegen habe. Ich bin insgesamt mit meinem Team deshalb zufrieden, weil es sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat und wir die Negativserie beendet haben“, nahm Genuttis als positiven Nebeneffekt wahr, dass die Loitzer auch noch um einen Rang auf den dritten Tabellenplatz geklettert sind.
Loitz spielte mit: Im Tor Borchardt & A. Schumacher sowie Sanftleben (9), Schieschang, Baresel (2), Fandrich, Schulz (4), L. Effenberger (3), Schilk (7/4), Romeikat (1), Ney, E. Schumacher, Präkels (2)
von Christian Bermes
Fotos: Jens Schröder
Quelle: www.nordkurier.de