Neuigkeiten: 1.Männer Spannung bis zum Infarkt
Das Spiel stand lange auf der Kippe, ein Sieg schien in weiter Ferne und das Vorstandsmitglied Hartmut Roder erlitt fast einen Herzinfarkt – so spannend war das Spiel gegen Berlin.
In ihrem zweiten Spiel der Oberliga Ostsee-Spree haben die Handballer der SG Uni Greifswald/Loitz durch einen energischen Schlussspurt beim VfL Berlin-Tegel mit 26:25 gewonnen. „Das war nun schon das zweite Mal, dass ich kurz vor einem Herzkasper stand. Ich freue mich für die Mannschaft und das Trainerteam“, umschrieb Vorstandsmitglied Hartmut Roder seine Gefühlslage. In den Schlussminuten hatte die SG Uni mit eiskalten Nerven dem VfL Tegel den schon sicher geglaubten Sieg entrissen.
Greifswald/Loitz verwertete den Vorteil des Anwurfes durch Marc Hagemeier zur 1:0-Führung, geriet dann aber schnell mit 1:3 ins Hintertreffen. Bis Mitte der ersten Halbzeit baute Tegel den Vorsprung auf 8:5 aus, ehe Aleksander Kokoszka den ersten Siebenmeter der SG Uni zum 6:8 verwandelte. Trainer Alexander Einweg sagte nach dem Abpfiff: „In der Anfangsphase leisteten wir uns fünf technische Fehler in fünf Minuten. Wir ließen Tegel zu leicht gewähren, uns fehlten Druck und Schnelligkeit.“ Als Hannes Lemcke in Minute 18 zum 8:10 traf und Michael Borchardt den folgenden Tegeler Angriff entschärfte, nahm Einweg eine Auszeit. Die Maßnahme wirkte, Lemcke traf und Radoslaw Wolski holte einen Siebenmeter heraus, den Kokoszka zum 10:11-Anschlusstreffer verwertete. Tegel handelte sich eine Zeitstrafe ein, und der Ausgleich lag in der Luft. Doch wie schon in Brandenburg kassierte Greifswald/Loitz in Überzahl spielend den nächsten Gegentreffer. Danach holte Wolski abermals einen Siebenmeter heraus, Kokoszka scheiterte am Berliner Torhüter, konnte aber im Nachwurf auf 12:13 verkürzen. Bis zur Halbzeitpause blieben noch zwei Minuten, in denen Richard Seidel am stark haltenden Torwart scheiterte.
Die zweite Halbzeit begann nach den Vorstellungen der SG Uni, Borchardt hielt und Jakub Olejniczak glich zum 13:13 aus. Doch dann zog Tegel auf 17:14 davon, Greifswald/Loitz vergeigte mehrere Angriffe in Folge. Trainer Einweg tauschte mehrere Positionen und hatte Erfolg. In Minute 18 glich Olejniczak zum 21:21 aus und Julian Schramm legte zur 22:21-Führung für die SG Uni nach. „Wir wussten um unsere Chance. Michael Borchardt wurde zum überragenden Rückhalt und wir schlugen zu“, kommentierte Einweg. Zwei Minuten vor dem Abpfiff schloss Hannes Lemcke eine herrliche Doublette mit Julian Schramm zum 25:24 für Greifswald/Loitz ab, Michael Borchardt hielt die knappe Führung mit einer weiteren Glanzparade fest, Julian Schramm fing in der Abwehr den nächsten Anlauf Tegels ab und traf 20 Sekunden vor der Schlusssirene zum 26:24. Der letzte Treffer Tegels ging im Jubel der mitgereisten Zuschauer der SG Uni unter.
Mit diesem Erfolg hat sich die SG Uni auf den dritten Tabellenplatz geworfen und fiebert dem Vorpommernderby gegen den HSV Insel Usedom am nächsten Wochenende entgegen.
SG Uni Greifswald/Loitz:
Weier, Borchardt - Seidel, Czekansky, Schramm (4), Hagemeier (3), Olejniczak (3), Wolski (1), Kokoszka (9/3), Lemcke (6)
Siebenmeter:
Tegel keinen
Greifswald/Loitz 4, davon 3 verwandelt
Strafen:
Tegel 2 x 2 Minuten
Greifswald/Loitz 3 x 2 Minuten